Buchrezension von Daniela
«Eine geschickt erzählte Geschichte mit wahrem Hintergrund, die von Kindern erzählt, die Opfer politischer Willkür werden.»
Samuel Adler ist sechs Jahre alt, als sein Vater in Wien in der Reichskristallnacht 1938 verschwindet und seine Mutter ihn mit einem Kindertransport nach England schickt. Er verliert alles, im Gepäck seine Geige, von der er sich nicht trennen kann. Die Last der Einsamkeit begleitet ihn ein Leben lang. Acht Jahrzehnte später an der Grenze zu Arizona steigen Anita Diaz und ihre Mutter in den Zug, um der Gewalt in El Salvador zu entkommen und eine Zukunft in der USA zu finden. An der Grenze wird die siebenjährige Anita von der Mutter getrennt und kommt in ein Lager. Allein und verängstigt sucht sie Zuflucht in ihrer eigenen Fantasiewelt.
Diese fulminante historische Saga liest sich einfach und verbindet die Geschichten miteinander zweier junger Menschen auf der Suche nach Familie und Heimat. Allende erzählt von den Opfern, die Eltern bringen, und es ist ein Liebesbrief an die Kinder, die unvorstellbare Widrigkeiten überleben – und die niemals aufhören zu träumen und zu hoffen. Mich hat diese Geschichte sehr berührt und sie ist spannend erzählt.
